In Haiti, Honduras und Namibia unterstützen wir Bildungsprojekte finanziell. Gleichzeitig werfen wir mit unseren Modulen zum Globalen Lernen einen kritischen Blick auf die europäische Kolonialgeschichte und ihre Auswirkungen dort.
Globales Lernen
Laut dem Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrum e.V. (EPIZ) ist Globales Lernen ein pädagogisches Konzept. “Im Zentrum des Globalen Lernens stehen die Wechselwirkungen zwischen lokaler und globaler Ebene und zwischen Globalem Norden und Globalem Süden. Es greift dabei die vier Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung – Gesellschaft, Politik, Umwelt und Wirtschaft – auf und setzt sich mit den sich daraus ergebenden Herausforderungen und Chancen auseinander. Dabei werden individuelle, strukturelle und gesellschaftliche Ebenen mit einbezogen.” (Quelle: EPIZ)
Wir werden offiziell vom EPIZ empfohlen! Empfehlungsliste – Eine Welt Stadt Berlin und sind auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg vertreten.
Weitere aktuelle Projekte
Auch in Deutschland setzen wir uns mit verschiedenen Projekten für mehr Bildungsgerechtigkeit ein und zeigen wichtige globale Zusammenhänge auf. Du willst mehr darüber erfahren? Dann klicke hier!
Partner*innenprojekt Haiti
Der Besuch öffentlicher Schulen kostet in Haiti Geld. Diese Hürde verwehrt etwa 25% der Kinder den Zugang zu Bildung. Mit Spendengeldern unterstützen wir die Schulen St. Emma und St. Nicolas in Port-au-Prince und leisten so einen Beitrag zur Finanzierung des Schulbesuchs von mehr als 600 Kindern jährlich. 2010 wurden die Schulen, wie große Teile von Port-au-Prince, von dem großen Erdbeben zerstört. Dank der Hilfe zahlreicher Spender*innen und Initiativen konnten wir 2013 den Bau zwei erdbebensicherer Schulen finanzieren.
Die Geschichten und heutigen Lebensrealitäten der Menschen in Haiti und Europa sind miteinander verknüpft, kommen aber in den Lehrplänen in Deutschland zu kurz. Mit unseren Materialien lernen Kinder und junge Menschen andere Perspektiven kennen und können so ihre eigene Position reflektieren. Sie lernen globale Zusammenhänge zu verstehen und können so gesellschaftliche Handlungsoptionen erkennen. Sie lernen ihre Positionen zu begründen und können so morgen ihre politische Stimme einsetzen.
Hier geht es zu unserem Online Modul zu Haiti. In dem Modul befassen wir uns unter anderem mit der Haitianischen Revolution und den geopolitischen Zusammenhängen im Kontext des Klimawandels, die Haiti nachhaltig beeinflussen.
Organisiert wird diese Zusammenarbeit durch die St-Luc-Stiftung.
Der Kontakt zur Stiftung besteht über NPH Deutschland.
Partner*innenprojekt Honduras
In Honduras unterstützen wir die Kindertagesstätte „Pasos Pequeñitos“ (dt. Kleine Schritte) und die berufsvorbereitenden „Talleres“ (dt. Werkstätten).
Pasos Pequeñitos gibt jungen alleinstehenden Eltern in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa die Möglichkeit, ihre Ausbildung oder ihr Studium zu beenden, während ihre Kinder in einer liebevollen Umgebung von honduranischen Fachkräften nach Montessori-Methode betreut werden.
Das Berufsvorbereitungsprojekt “Talleres” ermöglicht benachteiligten Jugendlichen, in einem 3-jährigen Programm praktische Erfahrungen in verschiedenen Handwerken wie Schweißerei, Kfz-Mechanik, Lackiererei, Tischlerei, Elektrotechnik, Kosmetik, und Schneiderei unter der Anleitung von honduranischen Fachkräften zu sammeln. Das Programm endet mit einer landesweit anerkannten Prüfung. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Weiterqualifikation zur ausgebildeten Fachkraft.
Durch unser Honduras Modul sollen Kinder in Deutschland einen Einblick in das Leben Gleichaltriger in Honduras erhalten und einen groben Überblick über die honduranische Gesellschaft und Geschichte erlangen. Außerdem befassen sich die Module mit den Themenbereichen Migration und Flucht.
Beide Projekte werden von NPH Honduras geleitet. Unsere Zusammenarbeit mit den Projekten läuft über NPH Deutschland.
Partner*innenprojekt Namibia
Die deutsche Kolonialgeschichte hat das heutige Namibia geprägt. Der Genozid an den Ovaherero und Nama war das wohl verheerendste der deutschen Kolonialverbrechen. Heute noch sind weite Teile des Grundbesitzes in den Händen weißer Menschen, die dadurch in kolonialer Tradition stehen und Machtstrukturen auch nach vielen Generationen fortsetzen.
Die Schule Baumgartsbrunn wurde (ebenfalls) durch einen deutschen Siedler gegründet. Ihre Geschichte ist von kolonialen Machtverhältnissen geprägt, die wir kritisch sehen und beleuchten. Und dennoch stellt Schulbildung in der heutigen Realität eines der wichtigsten Werkzeuge gegen Ungleichheit dar. Auch heute noch heißt die Schule Baumgartsbrunn, wird aber von einer namibischen Direktorin und namibischen Lehrer*innen geführt und überwiegend von Kindern der Minderheit Damara besucht.
2019 drohte die Schulschließung — seither unterstützen wir die Schule finanziell und versuchen, Bedarfe zu decken, die uns durch die Schule übermittelt werden.
Um in Deutschland zu wirken, gibt es unsere Module zur deutschen Kolonialgeschichte in Namibia. Deutsche und namibische Geschichte sind ebenso wenig voneinander zu trennen, wie die heutigen Lebensrealitäten an beiden Orten. Diese Zusammenhänge zu verstehen ist ein zentraler Bestandteil für die Ausbildung verantwortungsbewusster junger Menschen.
Hier geht es zu unserem Namibia Modul, in dem wir uns vor allem mit den deutschen Kolonialverbrechen, dem Widerstand auf namibischer Seite und die heutigen Auswirkungen beschäftigen.
ITALIEN
Pen Paper Peace Italia – Seit 2019 gibt es unsere Schwesterorganisation Pen Paper Peace Italia. Sie wurde durch das langjährige Vereinsmitglied Luca Marinelli initiiert. Wir arbeiten eng zusammen und führen aktuell das deutsch-italienische Buddy-Projekt gemeinsam durch.