HAITI

Projekt Haiti

SCHULEN FÜR HAITI

Eine Partnerschaft seit 2008

Da der Schulbesuch in Haiti auch an öffentlichen Schulen Geld kostet, haben heute 25 % aller Kinder in Haiti keinen Zugang zu Bildung. An den beiden Schulen St. Emma und St. Nicolas, die wir seit 2008 finanziell unterstützen, lernen jedes Jahr mehr als 600 Schulkinder lesen, schreiben und rechnen, ohne Schulgeld bezahlen zu müssen. Neben dem Zugang zu Bildung bekommen die Kinder ein liebevolles Lernumfeld. Weil sie in ihrem Umfeld überwiegend Kreyòl sprechen, ist es für ihre Zukunft von besonderer Bedeutung, dass sie in der Schule auch Französisch, die 2. offizielle Amtssprache des Landes und Sprache der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, lernen. So haben sie später größere Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden.

2010 wurden die Schulen leider, wie große Teile von Port-au-Prince, von dem großen Erdbeben zerstört. Dank der Hilfe zahlreicher Spender*innen und Initiativen konnten wir 2013 den Bau zwei erdbebensicherer Schulen finanzieren. 2015 wurden die beiden Schulen feierlich wiedereröffnet. Zudem haben beide Schulen seit 2017/18 jeweils eine über Pen Paper Peace finanzierte Trinkwasseranlage, die nicht nur den Kindern, sondern auch der Gemeinschaft zur Verfügung stehen. In beiden Schulen arbeiten ausschließlich Haitianer*innen: Das Projekt schafft so Arbeitsplätze vor Ort und unterstützt die regionale Wirtschaft.

Die Schulen liegen in der Trägerschaft der Stiftung St. Luke (Fondation St. Luc). Die Stiftung ist eine haitianische gemeinnützige Organisation. Sie wurde von Father Rick Frechette und jungen Haitianer*innen gegründet, die im haitianischen Zweig der nph Kinderhilfe aufgewachsen sind. Die Stiftung St. Luke (Fondation St. Luc) arbeitet eng mit nph Haiti zusammen, ist jedoch eigenständig und unabhängig und alleinige Eigentümerin und Verwalterin ihrer zahlreichen Programme und Initiativen. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, hat die Stiftung einen christlichen Hintergrund. Dieser lässt sich von seiner kolonialen Geschichte ebenso wenig trennen wie von der heutigen haitianischen Gesellschaft. Ihre Arbeit leistet sie unabhängig von Ethnizität und Religion. Das Bildungsprogramm der Stiftung stellt insgesamt mehr als 16.000 Schüler*innen eine kostenlose akademische und berufliche Ausbildung, Schulmaterial, Uniformen, Rucksäcke und Mahlzeiten zur Verfügung. Die meisten ihrer 33 Grundschulen, einschließlich St. Emma und St Nicolas, befinden sich in den am wenigsten versorgten Gebieten von Port-au-Prince. Weitere Schulen wurden in den Provinzen eröffnet.

In St. Emma und St. Nicolas lernen jeweils ca. 300 Kinder  aus den anliegenden Wohngebieten. Die Kinder werden dort von der Vorschule bis zur 6. Klasse unterrichtet. Die Schulen sind nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort, an dem die Kinder sicher spielen und Ruhe finden können. Die Schüler*innen, die die Grundschulen der Stiftung in Port-au-Prince abschließen, haben die Möglichkeit, die Sekundarschule „Academy for Peace and Justice“ zu besuchen. Nach der High School können sich die Schüler*innen zusammen mit Mitgliedern der örtlichen Gemeinschaft für den Besuch der Berufsschule der Stiftung bewerben. Die Schule für Krankenpflege und Medizintechnik und die Schule für Naturwissenschaften und Technik bieten eine Ausbildung, die den Schüler*innen den Einstieg in den Arbeitsmarkt als qualifizierte Fachkräfte ermöglicht. Das Lehrangebot umfasst Krankenpflege, Wasseraufbereitung, Autoreparatur, Solarenergie sowie digitale Medien und Kommunikation.

Organisiert wird diese Zusammenarbeit durch die St-Luc-Stiftung.
Der Kontakt zur Stiftung besteht über NPH Deutschland. 

LEITLINIEN

Leitlinie der Stiftung St. Luke (Fondation St. Luc):
 „Die St. Luke-Stiftung setzt sich für den Aufbau eines stärkeren Haiti ein, indem sie den Ärmsten und Schwächsten des Landes hervorragende Dienste anbietet, die sicherstellen, dass sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können. (…) Zielsetzung: Einbeziehung und Förderung von Kindern, die aufgrund ihrer Armut, ihres Wohnorts, ihrer familiären Situation oder ihrer körperlichen oder geistigen Behinderung von der Gesellschaft isoliert oder ignoriert wurden (…) Alle Aspekte der Arbeit der St. Luke-Stiftung, sowohl die finanziellen als auch die operativen, werden in voller Unabhängigkeit von Kirche und Staat durchgeführt. Wir respektieren die Meinungen und Überzeugungen sowohl derjenigen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen, als auch derjenigen, die uns Hilfe anbieten.“

Leitlinie von nph:
 „Gleichbehandlung: Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion helfen wir Menschen in Not – insbesondere Kindern.“

MITARBEITER*INNEN IN HAITI

Ophésien Pierre

Vorsitzender des Erziehungsrats des Bildungssektors der St-Luc-Stiftung in Haiti:

„Meine Motivation liegt in der Arbeit, den schwächsten Menschen zu helfen und zur Veränderung der Jugend beizutragen, da Entwicklung durch Bildung und Erziehung erreicht wird. Jeder Mensch hat zwar andere Bedürfnisse und Prioritäten, aber das Wichtigste ist das Leben. Als Haitianer ist es mein größter Wunsch, dass die Menschen in Haiti unter besseren Bedingungen leben können.“